Live From The Field

    Von Calpe via Alicante und Torrevieja nach Puerto de Almerimar

Calpe war lässig! Ein Berglauf auf das Wahrzeichen des Hafens, den Mt Ifang, mit anschliessendem Sightseeing-Joggen der hinteren Buchtseite entlang, lies ich mir natürlich nicht entgehen. Erstaunlicherweise hat es auf dem exponierten 350 Meter hohen Hügel kaum gewindet, obwohl die Schaumkronen auf dem Meer draussen bestens zu sehen waren. Das stürmische Wetter nahm dann doch noch ein Ende. Weiter ging es mit Flauten und angenehmen Windstärken von 2-4 Bf und herrlichem Herbstwetter. Von Alicante habe ich nicht viel mitbekommen, aber das Wenige hat mir gefallen. Der Hafen mitten in der Stadt und doch genügend weit vom Strassenlärm entfernt, habe ich bestens gepennt. Von dort ging es nach Torrevieja, wo ich am nächsten Morgen – alles war schon parat zum Auslaufen – auf den Hauptfehler gestossen bin, den ich bei der Montage der Windfahnensteuerung verbockt hatte: Ich hatte die Schraube des Windfahnenkopfs nicht angezogen. Klar, dass somit die Fahne sich immer wieder abdrehte, da sie ja nicht fixiert war. Wie blöd kann ein Mensch sein? SEHR BLÖD! Es ist schon richtiggehend peinlich! Aber wem widerfahren nicht solche Böcke, wenn er oder sie sich auf Neuland hinauswagen? Eben! So blieb ich eben einen Tag länger als geplant und installierte meine Windfahnensteuerung (ich reagiere allmählich allergisch auf diesen Ausdruck!) endlich korrekt.
Der folgende Schlag nach Puerto de Almerimar war der bisherige Höhepunkt der Reise. Wieder bei schwachen Winden aus wechselnden Richtung, aber doch stark genug um segeln zu können, kam ich nur langsam voran und wollte Gartacena anlaufen. Die Fender waren schon draussen und die Festmacherleinen ebenfalls parat, als Wind aufkam. Stetig steigerte er sich auf 3-4 Bf und da die Windsteuerung ja nun bestens funktionierte entschied ich kurzerhand weiterzusegeln und wieder einmal ein Nacht auf dem Meer zu verbringen. Es hat sich gelohnt! Der Wind schwächte zwar nach ein paar Stunden wieder ab und der Motor kam zum Einsatz. Entschädigt wurde ich mit einem Sternenhimmel vom Feinsten mit gelegentlichen Sternschnuppen; zudem hatte es nur wenig Schiffsverkehr und kaum Wellengang, was ebenfalls zu einer entspannten Nacht beigetragen hat. So köchelte ich mir was Feines und schlief immer mal wieder meine 20 Minuten Einheiten. Motoren und Segeln wechselten sich ab, bis in den Morgenstunden der Wind endgültig sich verabschiedete. Etwas nach Mittag erreichte ich somit völlig ausgeruht den Hafen von Almerimar. Hier wimmelt es von Fahrtenseglern; viele überwintern hier und so ist eine Vielzahl an unterschiedlich ausgebauten Booten zu bewundern. Der Ort ist ruhig und zahlreiche Restaurants machen die Wahl nicht einfach. Ein Ort, wo ich mir wieder einmal einen halben Ferientag gönnte. Den andere Halbtags wurde genutzt um in der Achterkabine ein Netz für die herumliegenden schweren Dinge zu installieren, sodass diese nicht durch die Gegend rutschen.
Und jetzt bin ich bei Flaute unterwegs nach Torremolinos, wo Katrien am Samstag für ein paar Tage eintrifft. Und just jetzt kommt Wind auf. Herrlich! Also: Segel setzen Herr Skipper 🙂
Eine Stunde später durchsegelte ich während ca. einer Viertelstunde ein dichte Nebelbank – ufff, ganz schön nervig, zumal man nicht weiss wie lange das andauert.