begrüsste mein Mitsegler Slavi freudig den heutigen Tag. Er war auf Wache fast die ganze Nacht. Abgemacht war, dass ich ihn um 23:30 ablöse. Nix war, geschlafen habe ich wie ein Murmeltier und er hat mich einfach schlafen lassen, der liebe Kerl! So kam er erst gegen vier Uhr morgens ins Körbchen. Aber auch ich schlief weiter, wie beim Einhandsegeln, meine 20-30 Minuten zwischen kurzen Kontrollen, ob an Deck alles ok ist und der Kurs noch stimmt. Irgendwie hatte sich eine enormes Müdigkeit angesammelt.
Wir befinden uns seit gestern auf der Höhe, auf der mit dem Passatwind allmählich zu rechnen ist und man daher gen West abbiegen kann. Heute um den Mittag rum haben wir uns dazu entschieden. Der Wind kam schon den ganzen Morgen aus Ost bis Südost und es bot sich an, auf Schmetterlingsbesegelung umzustellen und mit einem Kurs von +\- 270 Grad Barbados anzusteuern. So befinden wir uns nun mit einer gleichmässigen leichten Schaukelei von einer zur anderen Seite auf Westkurs bei 4 Bf Wind und einem mehr und mehr bedeckten grauen Himmel. Das Meer entsprechend in einem bleiernen Grauton, leicht wellig mit vereinzelten Schaumkronen und einer langgezogenen Dünung von etwa 2 1/2 Meter aus Norden. Eine Stimmung wie an einem trüben Späthersttag. Die Fischerrute ist ausgebracht- wer weiss, vielleicht schaffe ich es sogar einmal noch, uns ein Abendessen rauszuziehen.
Bis Barbados sind es noch gegen 2100 sm. Ich schätze zwischen dem 2. und 4. Januar sollten wir dort angekommen.
Eine Website über das Hochseesegeln mit dem Ziel, die Weltmeere zu erkunden.