Am Sonntagmorgen, 1. November ist es soweit: Es geht zurück nach Antigua. Die dortige Covid-Situation ist nach offiziellen Angaben seit mehreren Wochen mit meist null neu Infizierten pro Tag sehr erfreulich. Die Einreisebestimmungen sind streng. So muss bei der Ankunft ein negativer Covidtest, der nicht älter als sieben Tage ist, vorgewiesen werden und es wird im Flughafen – zur Begrüssung quasi – gleich ein Test durchgeführt. Anschliessend geht es ab in Quarantäne für ein paar Tage, während der man einem Monitoring unterzogen wird. Wie lange die Quarantäne dauert ist zum Vornherein nicht fix festgelegt und beträgt zwischen 7 bis 14 Tage – ich bin gespannt! Da ich mich im November, wie bereits im Frühjahr, wieder im Gästebungalow von Hanna-lea und Ralph einquartieren konnte, ist die Quarantäne kein Problem, da ihr Ferienhäusschen als Quarantäneunterkunft anerkannt ist.
Wenn ich dann wieder auf die Menschheit losgelassen bin, ist fertig mit lustig! Es steht einiges an Arbeit an der ELEONORE an:
1. Der Rumpf muss gereinigt und neu poliert werden.
2. Anschliessend muss das Antifouling vollständig vom Unterwasserschiff abgekratzt und abgeschliffen werden. Dazu werde ich hoffentlich ein, zwei Gehilfen finden. Anschliessend muss ein neuer Unterwasserschutz aufgetragen werden. Ich habe mich für Coppercoat entschieden. Das ist eine Mischung aus Kupferpulver und Epoxy, die in mehreren Schichten aufgetragen wird. Der Vorteil ist, dass dieser Anstrich bis zu 15 Jahre bestand hat und nicht jährlich (arbeitsintensiv) erneuert werden muss, wie dies beim klassischen Antifouling, das zudem extrem umweltschädlich ist, der Fall ist.
Mit dem Chef vom Boatyard Jolly Harbour habe ich abgemacht, dass das Boot am 25. November zurück ins Wasser gehievt wird. Das bedeutet, je länger meine Quarantäne dauert, desto mehr heisst es danach Gas zu geben – so hoffe ich doch auf eine gutes Einvernehmen mit den Monitoringbeauftragten.
Anfangs Dezember segle ich zur Falmouth Bay, wo ich zusätzlich eine Seefunkkurzwellenanlage einbauen lasse. Das ganze Equipment ist bereits bei der darauf spezialisierten Firma, mit der ich auch schon den ungefähren Einbautermin vereinbart habe. Die Kurzwellenanlage ist ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn, da damit auch auf weite Distanzen Wetterinformationen, Küstenstationen, andere Segler sowie auch Frachtschiffe erreichbar sind.
Und wie geht es dann weiter? Angesichts der aktuell sehr unerfreulichen Covid-Entwicklung erachte ich eine Weiterreise durch den Panamakanal und den Pazifik im nächsten Jahr als nicht sehr vernünftig, da dies mit vielen zusätzlichen Unsicherheiten verbunden wäre. Ich gehe daher davon aus, dass ich mich über die Wintermonate in den kleinen Antillen herumtreiben werde. Aktuell ist dies sehr gut möglich. Es ist zu hoffen, dass dies auch während der Hochsaison von Dezember bis Mai so bleibt. Ich möchte diese Zeit nutzen, um meine Segelkompetenzen weiter auszubauen, sodass ich bestens vorbereitet bin, um im Verlauf vom Mai 21 über die Azoren zurück nach Europa zu segeln. Soweit meine Pläne…. Ich freue mich darauf, sie anzupacken.