Nach vier Wochen vor Anker wird es höchste Zeit, endlich wieder einmal die Segel zu setzen! Das Ziel ist die zu Grenada gehörende kleine Insel Carriacou. Die rund 350 sm sollte ich in drei Tagen hinter mir haben.
Es waren vier bewegte Wochen hier. Da war der meist starke Wind, der mich zu mehreren Bordtagen verdonnerte, da ich ELEONORE nicht unbeaufsichtigt Böen von bis zu 8 Bf überlassen wollte. Aber auch, weil mein kleines 2.3 PS Motörchen von meinen Dinghy dazu vermutlich an seine Grenzen gekommen wäre.
Da waren die unterhaltsamen wie auch interessanten Nachmittage und Abende zusammen mit den Segelkollegen, mit denen ich mich in Antigua anfreundete. Und klar, auf der einen oder anderen Rückfahrt zu unseren schwimmenden Untersätzen hätten wir eine Kontrolle der Seepolizei Zürich nicht unbeschadet überstanden – aber wir waren ja hier in sicherer Distanz. Ich habe mich aber auch um handfeste Dinge gekümmert: Meine zwei 60 Watt Solarpanels ersetzte ich mit einem 160 Watt Panel, was eine signifikante Steigerung des täglichen Stromgewinns brachte. Und für mein AIS, das automatische Identifikationssystem, konnte ich mir aus den USA eine externe GPS Antenne liefern lassen. So wird das Gerät nun auch bei stärkerem Seegang funktionieren, was mit der eingebauten Antenne leider nicht der Fall ist. Und mein Dinghy-Motörchen, das mich doch prompt bei stärkerem Wind eines Tages im Stich gelassen hat, erhielt die notwendige Reparatur. Zum Glück verreckte der Motor nahe bei der ELEONORE. Aber die geschätzten 200 Meter, die ich quer zum heftigen Wind zu ihr rudern musste, waren alles andere als amüsant!! Zeitweise habe ich mich bald schon in den in Windrichtung liegenden, weiter entfernten Mangroven zappeln gesehen.
Nun bin ich sehr gespannt auf Carriacou und Grenada. Es soll dort so sein, wie man sich die Karibik so vorstellt…