Von Butan zu Propan …

Tyrell Bay Abendstimmung

Je weniger europäisch ein Land desto kleiner die Wahrscheinlichkeit, dass man die blauen Campingaz-Flaschen wieder mit Butangas füllen kann. Sie werden statt dessen mit Propangas – oder einem Gemisch aus beiden – gefüllt. Nur: Sachverständige raten eindringlich davon ab, Butangasflaschen mit Propangas zu füllen, da Propangas einen viel höheren Druck hat, als dass die blauen Flaschen dafür ausgelegt sind. Hinzu kommt, dass meine zwei 2.75 Liter Flaschen knapp waren für längere Perioden, während denen kein Gasnachschub zur Verfügung steht. So war schon länger klar, dass ich meine Gasversorgung auf Propan und grösseren Flascheninhalt umstellen musste. Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse keine einfache Aufgabe, die ich bis anhin – mit ungutem Gefühl – vor mir her geschoben hatte. Auch war mir nicht klar, ob mein Gasherd überhaupt mit Propan funktionieren würde, denn ich hörte von einigen Fällen, in denen der Herd oder der Ofen nach der Umrüstung nicht mehr richtig funktionierten und neue Düsen erforderlich waren. Als ich in der Tyrell Bay auf die Ersatzflasche umstellen musste, stellte sich notgedrungen die Frage, ob ich ich nun die leere Flasche halt doch mit Propan füllen lassen soll oder ob ich diese leide Pendenz nun endlich an die Hand nehmen sollte. Zähneknirschend entschied ich mich für den vernünftigen Weg.

Gemäss Herstellerangaben meines Gasherdes der Marke Techimpex funktioniert der Herd ohne Modifikation sowohl mit Butan als auch mit Propan. Die Umstellung würde also nicht auch noch in die Anschaffung eines neuen Herdes ausarten. Nach längeren Recherchen im Internet und peniblem Ausmessen der Platzverhältnisse entschied ich mich für zwei 4.5 kg Propangas Alu-Flaschen. Doch um diese Umstellung in der Tyrell Bay vornehmen zu können war ich auf viel Glück auf verschiedenen Ebenen angewiesen: Diese Flaschen mussten – inklusive den Anschlüssen – in dem kleinen Yachtbedarfsladen überhaupt erhältlich sein, zudem brauchte ich zusätzliches Schiffssperrholz für die grössere Aufbewahrungsbox. Und ich war auf die Unterstützung eines guten Handwerkers angewiesen, denn die neue Box musste in ihren Einzelteilen vorgefertigt, aber schlussendlich vor Ort in der Backskiste in absolut beengten Platzverhältnissen zusammengebaut werden.

Das Glück war auf meiner Seite: Die zwei gewünschten Gasflaschen waren erhältlich (es waren die letzten zwei…). Bei den Anschlüssen haperte es jedoch. Auf Umwegen stiess ich schliesslich auf den Gasflaschenabfüllmeister (…von mir frei erfundene Berufsbezeichnung) der Insel. Er konnte mir das fehlende Anschlussteil organisieren und obendrauf vermittelte er mir auch noch Nolan für die handwerkliche Unterstützung. Und Nolan hatte auch das fehlende Sperrholz. Es konnte also losgehen! Vier Tage später war der Spuk vorbei: Die neue, perfekt zusammengebaute Box war installiert und mit den beiden Gasflaschen (eine davon bereits gefüllt) bestückt. Und wie von Techimpex versprochen, funktionieren Herd und Ofen weiterhin perfekt. Phuuu, Erleichterung und Freude waren gross!

Einzig der Anschluss an den roten Schlauch muss noch professionell mit einer Pressverbindung gemacht werden

Eindrücklich hier sind die Abendstimmungen. Ein Abendrot, wie ich es nirgends zuvor gesehen habe.

Da ich nun nicht mehr weiter mit Arbeit blockiert war, fuhr ich gestern 2 sm weiter zur unter Naturschutz stehenden Sandy Island. Ein idyllischer Ort. Für das Ankern wurde von den Parkrangern eine Gebühr von 27.67 EC-Doller erhoben: 25 für das Ankern und 2.67 für das Schnorcheln. Wie sich wohl die 2.67 zusammensetzen?

Sandy Island
Eroberung von Sandy Island