Die Leitung vom Porto Xufre lenkte endlich ein, die vereinbarten Aufträge an meinem Boot in Angriff zu nehmen und beteuerte, dass bis zu meiner Heimreise alles fertig sein werde. Es kam (natürlich) anders: Mit ihrem chaotischen Führungsstil unternahm die Leitung alles, damit dieses Ziel nicht erreicht werden konnte, indem sie die zuständigen Handwerker immer wieder kurzfristig für Aufträge an anderen Booten abkommandierte. So waren am Tag meiner Abreise weder der Kühlschrank funktionstüchtig, noch der Autopilot wieder am Ruder angeschlossen oder die Arbeiten am Saildrive, an dem ich die Gummimanschette auswechseln liess, abgeschlossen. Obendrein wurde beim ersten Versuch, das Steuerruder wieder einzubauen, ein Schaden am Bootsrumpf verursacht. So setzte ich mich am morgen vom 4. August mit gemischten Gefühlen in das Taxi, das mich zum Flughafen von Vigo brachte. Denn, was ich im Verlauf der letzten Jahre mit absoluter Klarheit gelernt hatte, ist, dass ich bei sämtlichen Arbeiten, die an meinem Boot ausgeführt werden, persönlich dabei sein muss. Und nun dies! So werde ich bis zu meiner Rückkehr am 20. September in periodischem Konakt mit Xufre bleiben um mich nach dem Fortschritt der Abschlussarbeiten zu erkundigen, denn spätestens am 23. September möchte ich wieder die Segel setzen mit Zielsetzung Kanaren.
Mit an Bord zu den Kanaren wird auch Stef sein. Stef ist ein erfahrener Hochseesegler und überdies auch ein begnadeter Fischer. Als wir vor einigen Jahren zusammen von Südfrankreich nach Mallorca segelten, zappelte bereits nach kurzer Zeit der erste Fisch an der Angel. Ein Grund mehr, mich auf die gemeinsamen Tage und Nächte zu freuen. Bis es soweit ist, geniesse ich die Gemeinsamkeit mit meiner Liebsten, Wiedersehen mit Freunden, Wanderungen in den Bergen und hoffentlich ein paar lässige Tage auf dem Rennrad. Und last but not least: mich gegen Covid impfen!
Und von den Kanaren weiter? Ich bin sehr fasziniert vom Gedanken, im November ohne Zwischenhalt nach Kapstadt weiterzusegeln. Eine lange Reise von rund 8000 sm. Die Situation in Südafrika ist zurzeit jedoch alles andere als erfreulich, weshalb das nächste grössere Ziel unter Umständen auch wo anders liegen wird.