ELEONORE ist wieder dicht! Aber der Pazifik muss nun warten…

Nie alleine – stetige Begleiter waren Vögel.

Die Rückfahrt nach Panama dauerte wiederum acht Tage. Es waren teilweise schwere Tage mit nur sehr wenig Wind bei einem gleichzeitig konfusen, hohen Seegang, der mir das Leben an Bord ziemlich vermieste – ganz abgesehen von meiner ohnehin bereits stark ramponierte Moral. Ergänzend hinzu kamen ein paar Furcht einflössende, sich nahe abspielende Gewitter und der Durchzug von heftigen Regenfronten, in denen der Wind innert Kürze von ein paar lausigen Knoten auf 25 Knoten und mehr aufdrehte.

Eine angenehme Abwechslung war in einer vom Mond hell erleuchteten Nacht, in der ich bei zarten drei Windstärken und kaum Wellen offensichtlich mit einer starken Meeresströmung segelte, denn rund um das Boot vergnügten sich zahlreiche Delphine mit dem Jagen nach Fischen, die es über Stunden im Überfluss zu haben schien.

Zurück in La Playita begab ich mich nach einigen Abklärungen schliesslich in die Marina Flamenco, wo ELEONORE für den sündhaft hohen Preis von 900 USD an Land (und nach der Reparatur wieder ins Wasser) gehieft wurde. Pro Tag auf dem Trockenen wurden weitere 160 USD verrechnet und da übernachten an Bord nicht gestattet ist, kamen noch Hotelkosten hinzu. ABER: Sie verstehen ihr Handwerk! Schnell war der Schaden im Bereich der Kiel-Rumpfverbindung gefunden und nach drei Tagen konnte ELEONORE bestens geflickt wieder zu Wasser gelassen werden. Insgesamt kostete mich diese Reparatur knapp 2800 USD.

Reparatur der Einlaminierung des Kiels

Jetzt hatte ich aber noch das Problem, dass das Genuafall im Mastinneren an einer bestimmten Stelle scheuerte. Erstmals entdeckte ich dieses Phänomen nach der Atlantiküberquerung in Saint Lucia. In der Shelter Bay Marina meinte ich, die Ursache – und somit das Problem – erkannt und behoben zu haben. Doch dem war leider nicht so, wie ich zurück in La Playita feststellen musste. Die Pazifikdurchquerung kam unter diesen Umständen nicht in Frage. Ich war mit meinem Latein und meiner Moral am Ende! Wo verdammt nochmal konnte ich die offensichtlich notwendige fachliche Unterstützung erhalten, ohne finanziell noch in den Ruin getrieben zu werden? Der Chef vom Boatyard der Flamenco Marina empfahl mir die etwa 45sm westlich gelegene Vista Mar Marina.

Also meldete ich mich in der Marina Vista Mar an und segelte und motorte hin. Und siehe da, zusammen mit dem hiesigen Allrounder gelang es mir, das Problem zu beheben. Welch Erleichterung!!! Die Ursache scheint eine Verquickung verschiedener Umstände zu sein.

Regnerische Morgenstimmung unterwegs

Für die Pazifikdurchquerung ist es nun zu spät. Ich werde daher das Boot hier bald einmal an Land stellen. Anschließend gilt es den Rumpf zu polieren, damit er weiterhin gegen die starke Sonne geschützt ist. Zudem werde ich schon einmal das Antifouling abschleifen, damit ich nach meiner Rückkehr im Januar 2025 diese anstrengende und zeitaufwendige Unterhaltsarbeit nicht mehr machen muss.

Ende Juni, Anfang Juli werde ich nach Hause fliegen. Ich freue mich riesig darauf, jetzt, da der Frust und die Enttäuschung über die gescheiterte Pazifikdurchquerung verheilt ist.