In Australien ist dann Schluss

26 Tage dauerte der Törn von Nuku Hiva in die Vuda Marina auf Fiji. Es war eine meist rassige und lässige Überfahrt bei überwiegend 5-6 Bf.

In der Vuda Marina gefällt es mir sehr gut. Die Infrastruktur ist in bestem Zustand, das Personal ausgesprochen liebenswert und obendrein hat es ein hervorragendes Restaurant; und das Preisniveau ist vernünftig, was man von Nuku Hiva nicht behaupten kann.

Vuda Marina
Herrliche Morgenstimmung unterwegs nach Fiji

Die Sonne ist eben aufgegangen – ein Schönwettertag folgte.

Ein anderer Morgen: Morgenrot ist bekanntlich ein Schlechtwetterzeichen – ein paar Stunden später war es dann auch regnerisch mit einem böigen, starken Wind und einem beachtlichen Wellengang

Bei der Kontrolle der Wantenspannungen in der Vuda Marina entdeckte ich, dass die Unterwante auf steuerbord eine gebrochene Litze hat. Somit müssen mindestens beide Unterwanten ausgetauscht werden. Ich warte nun auf den Rigger. Er sollte innerhalb der nächsten Tage vorbeikommen.

Für die Weiterfahrt Richtung Torres Strait und weiter durch den Indischen Ozean wird es durch diese erneute Verzögerung zeitlich knapp. Zudem bin ich nicht mehr 100% davon überzeugt, dass ich diese anspruchsvolle und nicht ungefährliche Passage rund um das Kap der guten Hoffnung wirklich anpacken möchte. Diese Strecke erfordert vollen Einsatz und dementsprechend die volle Überzeugung, dass sowohl das Boot als auch die persönlichen Fähigkeiten dieser Herausforderung vollumfänglich gewachsen sind. Und da bin ich mir nun ehrlich gesagt nicht mehr so sicher. Und das ist die falsche Voraussetzung!

Die Alternative, via das Rote Meer ins Mittelmeer zu segeln, kommt für mich aufgrund des Krieges in Jemen nicht in Frage. So kam ich schlussendlich zum Entscheid, das Abenteuer Weltumsegelung bleiben zu lassen. Es war kein leichter Entscheid, bedeutet er doch, einen lange gehegten Traum aufzugeben. Aber Ehrlichkeit sich selber gegenüber ist schlussendlich wichtiger, als das Leben unsinnig aufs Spiel zu setzen. Aber klar macht mich dieser Entscheid auch traurig. Ich werde stattdessen Bundaberg in Australien anlaufen und ELEONORE zum Verkauf ausschreiben lassen. Ein Trockenplatz in der Marina wurde mir heute zugesagt.

Aber bevor es soweit ist, freue ich mich darauf, mit einem Zwischenstopp in Neu Kaledonien die rund 1600sm nach Bundaberg an der australischen Ostküste zu segeln.