Letzte Tage in Colon – Ausblick auf die Panamakanaldurchquerung und Vorbereitungen auf den Pazifik

In ein paar Tagen – am 12. April – geht es endlich durch den Panamakanal in den Pazifik. Es benötigt dazu vier Linehandler und einen Adviser. So viele Personen hatte ich noch nie auf der Eleonore. Der Adviser muss ein mal am Tag mit einer warmen Mahlzeit verpflegt werden. Aber unabhängig von seinem Verpflegungsanspruch entspricht es ohnehin meinem Anspruch, meine Crew anständig zu verpflegen. Etwas ärgerlich ist lediglich, dass ich erst einen Tag vor dem Transit erfahren werde, ob die Durchfahrt an einem oder verteilt auf zwei Tage, das bedeutet mit Übernachtung an einer Boje im Gatunsee, stattfindet. So muss ich für zwei Morgen-, zwei Mittag- und ein Abendessen für sechs, respektive fünf Personen (bei Übernachtung auf dem Gatunsee wird der Adviser am Abend abgeholt, die Linhandler bleiben an Bord) vorsorgen. Der Kühlschrank wird proppenvoll sein.

Vor etwa einer Woche bin ich als Linehandler mit einem anderen Segler schon mal durch den Kanal mitgefahren. Wir wurden an einen Tag durchgeschleust. Die Durchfahrt verlief problemlos und war ein entspanntes, lässiges Erlebnis. Drei Schleusen hoch, dann etwa 30sm durch den Gatunsee – ein riesiges Naturreservat – motoren und dann wieder drei Schleusen hinunter.

Erste Schleuse voraus
Im Päckchen mit zwei anderen Segelbooten und einem Frachter voraus geht es in der Schleuse hoch
Oben angekommen
Auf dem Gatunsee

Für die Pazifikdurchquerung habe ich noch diverse Vorkehrungen getroffen: So habe ich mir nach reiflicher Überlegung eine Starlinkantenne angeschafft und am Geräteträger montieren lassen. Somit habe ich auch draußen im Nirgendwo Highspeedinternetempfang. Dies ist nicht nur sehr angenehm sondern auch ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt, da damit auch problemlos telefoniert werden kann. Zudem habe ich eine zweite UKW-Antenne am Heckträger installiert um Funkgerät und AIS getrennt voneinander nutzen zu können und im Falle eines Mastverlusts via den Antennensplitter weiterhin das Funkgerät und das AIS zur Verfügung zu haben. Zudem habe ich unter anderem das Rigg nochmals kontrollieren lassen und für den Motor einen Starter-Motor und eine Frischwasserpumpe als Ersatz angeschafft; ein Alternator war leider innert nützlicher Frist nicht erhältlich. Last but not least habe ich Eleonore mit Fressalien vollgestopft wie noch nie. So bin ich, inklusive Wasser, für geschätzte sechzig Tage auf See gerüstet.

Von meinem Plan nach Pitcairn zu segeln, musste ich mich leider verabschieden, da ich nun etwas spät dran bin. Das Wetter wird dort unten schon unbeständig und recht kühl. Also werde ich den „Normalweg“ nehmen und die Marquesas ansteuern, was etwa 35 Tage dauern sollte.

Strand nahe der Shelter Bay Marina
Auch am Strand…