Schweres Wetter

Der Wetterbericht sagte für den 12ten Starkwind voraus, so entschieden wir uns, bereits am 11ten um die Mittagszeit auf den Weg zu machen. Es folgte ein lässiger Segeltag, der nachts zunehmend unangenehm wurde. Immerhin kam der Wind exakt aus der richtigen Richtung, sodass wird einen Kurs von 240 Grad segeln konnten.
Am Abend vom. 12ten erreichte der Wind konstante 7 Bf, oft mit längeren Abschnitten von bis zu 40 Knoten, also 8 Bf an der Grenze zu Bf 9. Der Wellengang nahm entsprechende Ausmasse an: Steile Wellen bis zu 3 Meter Höhe, die in teilweise kurzen Abständen unter uns durchrauschten. Auch vor Top und Takel liefen wir immer noch mit 4.5 – 6 Knoten. Die Gefahr quer zu den Wellen geschlagen zu werden nahm markant zu, indem ELEONORE oft bis 45 Grad zur Seite geigte und dabei bedrohlich anluvte.
Ich entschied mich, den Jordans Series Drogue auszubringen. Nachdem ich ja bereits etwas vertraut war mit den Vorbereitungen war er bald in Position. Der Moment des zu Wasser lassen’s war speziell! Ich hoffte einfach dass alles so kommt wie ich es in YouTube Videos gesehen hatte. Und tatsächlich spielte es sich genau so ab. Langsam bremste die Fahrt ab und ELEONORE war stabil vor den Wellen. Die brechenden Welllenkämme kommen teilweise bedrohlich nah ans Cockpit, zwei mal schwante dieser auch ins Cockpit über, was aber harmlos war. Wir verzogen uns in die Wärme des Boots. Ich gehe regelmässig raus und kontrolliere ob alles ok ist. Dazwischen wird geschlafen,
Es ist nun 0800 UTC am 13ten Dezember und die Situation ist stabil. Die Wellen sind deutlich zurückgegangen, der Wind aber immer noch um 30 Knoten. Wir treiben daher weiterhin vor dem Drogue mit einer Geschwindigkeit von ca 1 Knoten Fahrt durch das Wasser und einer GPS Geschwindigkeit um 2.5 Knoten. Gemäss Wetterbericht soll der Wind im Verlauf des Vormittags abnehmen, die Wellenhöhe soll 2-2.5 Meter sein. So warte ich weiter zu, bis es wieder „normal“ weitergeht.