Antigua – Faial in 27.5 Tagen

Am morgen vom 25. Mai erreichte ich nach 27.5 Tagen und rund 2500 sm die Marina von Horta. Das bedeute, zuerst im Hafenbecken vor Anker gehen, Dinghy aufpumpen, damit ins Hafenbüro fahren um einzuklarieren und einen Platz in der Marina zu organisieren, wieder aufs Boot zurück, Dinghy wieder zusammenpacken und schliesslich bei aufkommendem Seitenwind zum zugewiesenen Platz fahren und einparken – wenn dieser den auch breit genug gewesen wäre. Die Nerven lagen kurz blank, denn das sind die besten Voraussetzungen um einen Schaden am eigenen oder einem fremden Boot zu verursachen. Mit einer Portion Glück machte ich alles richtig und konnte mich längsseits an einen Katamaran retten, wo ich denn auch grad bleiben konnte. Und dann erst gab es nach 28 Tagen Abstinenz endlich wieder einmal einen Schluck Alkohol. Das von der Karibik importierte Bier mundete hervorragend!

Wie im vorherigen Blogbeitrag beschrieben, war es eine abwechslungsreiche Überfahrt mit anspruchsvollen Phasen. Dazu gehörte auch, bei 3-4 Bf – aber zum guten Glück kaum Welle – in den Masttop hoch zu entern um die Antenne – die ich in Guadeloupe extra neu montieren liess, da die Halterung lose war – abzubrechen, da sie plötzlich wie ein Metronom hin und her wackelte. Ich war so von Wut geladen über den sogenannten „Techniker“, der mir mit seiner verantwortungslosen, hundslausigen Arbeit diese nicht ungefährliche Situation eingebrockt hat, dass ich von Adrenalin vollgepumpt und daher angstfrei innerhalb von ein paar Minuten im Masttop oben, die Antenne abgeknickt hatte und wieder unten war. Anschliessend nahm ich meine Ersatzantenne in Betrieb, wodurch ELEONORE weiterhin über AIS ersichtlich und das UKW-Funkgerät nutzbar war.

Zunehmend nervig, weil der schwache Wind oft über lange Zeit grad an der Grenze zur Flaute lag, erlebte ich die mehrere Tage dauernde Durchquerung eines Azorenhochs am Schluss des Törns, das nur wenig bis keinen Wind, dafür nahezu konstant trüben Nieselregen und Nebel lieferte. So kam der Motor während Flauten während 38 Stunden für 163sm zum Einsatz.

Diese Situation konnte ich zum Glück mit dem frühzeitigen Beidrehen während 35 Stunden vermeiden
Hoher Wellengang bei Starkwind
Bilderbuchmorgenstimmung
Flaute und Nebel
Aktualisierte Hafenmole in Horta